Seit Monaten warten Schüler, Lehrer und Vereinsvertreter darauf, dass endlich die Hand-werker kommen. Doch bisher hat sich niemand im Lehrschwimmbecken im Keller der Viktoria-Grundschule blicken lassen. Ende August vergangenen Jahres wurde die beliebte Schwimmstätte geschlossen, weil das Becken defekt ist. Die Stadt hat zwar eine Reparatur zugesagt, doch die lässt auf sich warten.
Obwohl das Bad zur Schule gehört, müssen 270 Grundschüler seit rund neun Monaten zum Grevenbroicher Schlossbad gefahren werden. Dort stehen den Kindern aus Frimmersdorf und Neurath nun wöchentlich vier Stunden zur Verfügung. „Wir würden gerne mehr Schwimm-unterricht anbieten, etwa im Rahmen des Offenen Ganztages“, sagt Schulleiterin Gabriele Held. „Leider ist das nicht möglich, weil das Becken noch nicht repariert wurde.“
In den zurückliegenden Jahren habe sie festgestellt, dass immer mehr Kinder zur Schule kämen, die nicht schwimmen können. „Vielen fehlt ja auch die Zeit dafür“, sagt Held. Die Grundschule habe sich daher das Ziel gesetzt, mehr Schwimmkurse anzubieten – weil sie in der komfortablen Lage ist, das Bad in unmittelbarer Nähe der Klassen zu haben. „Daher warten wir gespannt darauf, dass mit der Reparatur endlich begonnen wird.“
Darauf hofft auch Friedbert Hamacher, Chef des TTC Frimmersdorf-Neurath. Der Mehrspar-ten-Verein nutzt das 20 Meter lange und acht Meter breite Schwimmbad für die Wasser-gymnastik. „Die fällt nun schon seit Monaten aus“, schildert Hamacher. Die Teilnehmer haben sich daher umorientieren müssen, sie treffen sich nun zum Walken. Was der Vorsit-zende beklagt: „Die Stadt hat uns im vergangenen Jahr signalisiert, dass das Bad wohl nicht vor Ende 2018 repariert werden kann – dieser Zeitpunkt ist längst abgelaufen. Bisher konnte mir im Rathaus leider noch niemand verraten, wann die Arbeiten endlich starten können.“
Das würde der TV Orken ebenfalls gerne wissen. Denn auch der Turnverein nutzt das 1961 errichtete Bad für die Wassergymnastik, die ebenfalls seit Monaten brach liegt. „Seit Sommer vergangenen Jahres muss der Trainingsbetrieb ausfallen – und das gefällt unseren Mitgliedern gar nicht, sie sind sehr unzufrieden“, berichtet Dirk Korte. Der Vizepräsident hofft nun auch auf die Unterstützung der Politik, damit das Bad möglichst schnell wieder geöffnet werden kann.
Die Technik ist noch in Ordnung, lediglich das Becken ist defekt, mehrere Kacheln sind undicht. „Wir wollen das Bad so schnell wie möglich reparieren“, signalisiert Rathaus-sprecher Stephan Renner. Das Geld für diese Arbeiten sei vorhanden, es gebe nur ein Problem: „Zurzeit ist es sehr schwierig, geeignete Handwerker zu bekommen.“ Da die Baubranche boome, habe die Stadt bislang noch keine Fachfirma gewinnen können, die zeitnah das Sanierungsprojekt in Angriff nehmen kann. „Aus diesem Grund kann zurzeit kein Termin genannt werden“, sagt Renner. Die Stadt sei aber bemüht, die Reparatur noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen.